19.10.2020 - Jens Himmeldirk

Schlüter & Peitz bringen die Wende – Irres 4:3 an der Oak Lane

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht und ausgestreckten Armen und Beinen liege ich zu Hause auf dem Sofa und freue mich darauf, diesen Spielbericht schreiben zu dürfen! So richtig fassen kann es wohl noch keiner: Druffel gewinnt nach 0:3 Rückstand noch mit 4:3 gegen den Favoriten von RW St. Vit und behält zumindest einmal Kontakt zu den oberen Tabellenregionen.

Jeder verarbeitet so einen historischen Sieg anders: Während ich meine Füße hochlege, hat die junge DSG- Generation wohl bereits den Bierpong- Tisch installiert, „Oldie“ Egge Eggenwirth eingeladen und schmettert sich die Tischtennisbälle bei Rodenbeck’s im Wohnzimmer über die Platte. Und im Instagram- Profil von Abwehrrecke Fabio Pohl ist eine leckere Portion Schnitzel – Pommes Weiß zu sehen -  Lass es Dir schmecken Junge!

À propos Junge Generation: DSG Coach Kevin Folkerts entschied sich heute aufgrund ordentlicher Trainingsleistungen für den Kinderriegel in der Verteidigung. Mit Ben Himmeldirk – Fabio Pohl – Janis Feldmann & Phil Taylor, ähh Hübner standen gleich 4 Mann unter 21 Jahren in der Abwehrkette.

So, nun aber zum Spiel: Die erste Halbzeit ist relativ schnell erzählt. Während in Ede’s Eck bei heute über 50 Zuschauern – alle vorbildlich mit Maske & Abstand – die Kasse ordentlich klingelte, klingelte die Kugel leider gleich 2x unglücklich bei Neu- Keeper Philipp Wördekemper im Kasten. Zunächst schlug das Leder nach einer verunglückten Abwehr zwischen kurzem Pfosten in „Junior’s“ Riesen- Pranken zum 0:1 ein, bevor St. Vit Mitte der 1. Hälfte nach einem Lupfer aus 20 Metern dann auf 0:2 stellten konnte.

Druffel fiel in Halbzeit 1 nicht ganz viel ein, um überhaupt mal gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen.

Während der Halbzeitpause brannten dann ein paar in der DSG Kabine ein paar Leitungen durch, das südländische Temperament war leicht erhitzt. Doch Folkerts beruhigte die Gemüter und man feuerte sich für Halbzeit Zwei noch einmal an, um möglichst den 0:2 Rückstand noch aufholen zu können.

Und genau so sollte es kommen, UND WIE!!

Zunächst einmal allerdings mit dem 0:3 aus DSG Sicht: Fehlpass im Spielaufbau direkt nach Wiederanpfiff, Querpass St. Vit nach Außen und der Außenspieler durfte unbedrängt zum 0:3 einschieben.

Doch auf das, was danach an der Oak Lane passierte, hätte nicht einmal „Spielo- Profi“ Martin Mertensotto eine Mark gewettet: Mit der Einwechslung von Rechtsaußen Patty Schlüter und Michi Peitz auf der „6“ kam auf einmal so Richtung Dampf in die bis dahin eher fade Partie.

Los ging die irre Tor- Party mit Eckstoß Justin Markwart von rechts und 150km/h Kopfballtor Janis Feldmann aus 5 Metern im Stile der jungen Toni Kroos und Sergio Ramos (als hätten wir das am Freitag genau in der Form einstudiert…)! Die Birne wird ihm jetzt noch weh tun, ich hoffe die glühende Pläte stört nicht beim Bierpong?

Naja, zu dem Zeitpunkt dachte nun wirklich noch niemand an eine Wende in der Partie, doch spätestens nach dem 2:3 durch Mark Juretko nach Vorarbeit Schlüter war in jedem Fall Pfeffer in der Partie! Und immer noch standen mehr als 20 Minuten auf der Uhr.

Im Anschluss verflachte das Spiel ein wenig, auch St. Vit hatte noch die Chance auf das 4:2, welche Michi Peitz mustergültig kurz vor dem Einschuss per Grätsche entschärfte.

Besser machte es Justin Markwart 10 Minuten vor Schluss: Freistoß DSG, Abwehr in die Mitte, Justin Markwart (oder soll ich sagen Toni Kroos?) nimmt sich von der Strafraumgrenze ein Herz und prügelt das Spielgerät per Aufsetzer unhaltbar ins linke Eck zum bis dahin schon unfassbaren 3:3 Ausgleich.

Doch wer davon ausgehen sollte, dass dieses 3:3 den Druffelern heute ausreichen sollte, hatte sich getäuscht. Bei Ede machten sich die Hardcore DSG Fans noch schnell eine Kaltschale für die spannende Schlussphase auf, während die bis dahin lautstarke Rot-Weiß- Fankurve inklusive Banner und Fahnen von der DSG- Innenverteidigung freundlich auf den aktuellen Spielstand hingewiesen wurde und man immer leisere Töne aus deren Ecke vernehmen konnte.

Das schier unfassbare dann mit Beginn der 90. Spielminute: Ich weiß nicht mehr wie genau, aber Torjäger Mark Juretko bekam im 5 Meter Raum den Ball, konnte diesen schön verarbeiten und knallte ihn in ähnlicher Geschwindigkeit wie beim Feldmann- Kopfball zum umjubelten 4:3 Führungstreffer in die Maschen.

Trainer Folkerts wechselte noch schnell den Spiel- Verwalter Marvin Verfürth für Juretko ein, der dafür sorgte, dass in der Nachspielzeit ein wenig Zeit von der Uhr genommen wurde und keine Chance für Rot-Weiß mehr entstehen sollte.

Kurz darauf war Schluss und Druffel hatte tatsächlich in diesem irren Spiel mit 4:3 gegen St. Vit gewonnen! Positiv anzumerken bleibt noch, dass unter Co- Capitano Justin Markwart noch kein einziges Spiel verloren wurde, was natürlich Haupt- Kapitän „Merte“ Sandbothe nicht davon abbringen sollte, nächste Woche mal wieder am Spielgeschehen teilzunehmen. Merte – Wir freuen uns auf dein Comeback kommenden Sonntag bereits um 12:30 Uhr auf der TSG Kampfbahn gegen den Tabellenvierten FSC Rheda III.