Bis zur allerletzten Sekunde wehrte sich Druffel sich gegen die drohende Schlappe, musste sich allerdings letztlich dann doch dem Bezirksligisten vom Punkt geschlagen geben.
Spaß beiseite: Ein an Spannung und Dramatik nicht zu überbietendes Spiel bot sich den über 170 begeisterten Zuschauern an der Druffeler Oak Lane. Leider am Ende mit einer 6:7 Niederlage im Elfmeterschießen.
Doch von Beginn an:
Eines war heute von vornherein klar: Eine Serie musste reißen! Entweder die monatelange Niederlagenserie im schwarz- weißen DSG Dress für Eddy Lombardo (heute nicht in rot), oder aber die seit 15 Jahren anhaltende Siegesserie für mich selber auf dem heimischen Sportplatz unter Flutlicht. Letztlich waren wir uns nicht ganz einig, ob irgendeine Serie davon wirklich gerissen wurde, denn gefühlt war das heute ein Sieg gegen die 2 Klassen höher spielende Viktoria.
Coach Folkerts gab vor der Partie die Devise aus, dass das Ergebnis zweitrangig sei, man aber letztlich erhobenen Hauptes vom Platz gehen sollte. Und diese Einstellung projezierten seine Mannen von Minute 1 an auf den Platz. Bernd Steinlage war es, der die DSG- Anhänger bereits nach 5 Minuten nach einer Ecke per Kopfstoß so langsam daran glauben ließ, dass heute etwas „gehen“ sollte.
Und Druffel spielte im Anschluss mutig mit, obwohl Rietberg natürlich die höheren Spielanteile, eine größere individuelle Klasse und auch gerade in den letzten 10 Minuten der 1. Halbzeit dann die größeren Torchancen erspielte. Nach gefühlt 10 Ecken oder Freistößen am Stück ab der 35. Minute segelte dann letztlich ein umstrittener Freistoß Richtung Druffeler Tor, Keeper „Junior“ Wördekemper wehrte diesen mit der flachen Hand direkt auf Ex-Viktorianer Niklas Böttcher ab, der nicht mehr machen konnte als den Ball aus kurzer Distanz ins eigene Tor zu lenken.
So ging es mit dem 1:1 Unentschieden zunächst in die Pause.
Nach dem Wechsel hatte Druffel neue Energie getankt, ebenfalls Ex-Rietberger Patrick Schlüter brachte auf dem rechten Flügel neuen Schwung in die Partie und Druffel hielt das 1:1 bis zur 66. Minute: Ballverlust DSG im Aufbauspiel und Rietberg- Mittelfeldmotor Engin Güney schob eiskalt unten rechts zur 2:1 Führung ein.
Bereits jetzt ging Druffel auf dem Zahnfleisch und sorgte häufig nur noch mit langen Bällen für Entlastung. Doch es sollte verdammt noch mal richtig verrückt werden in der letzten Viertelstunde: Spielminute 75: Mark Juretko setzt sich gegen 2 Gegenspieler durch, legt quer für Justin Markwart, der zum 2:2 ausglich.
Und als alle Mann in schwarz-weiß bereits mit dem Elfmeterschießen liebäugelten, wurde es noch einmal richtig hektisch: Ganz Druffel lag bereits vollkommen fertig am Boden, als Mats Drücker für Rietberg per Fernschuss in der 90. Minute zum 2:3 direkt ins schwarz-weiße Herz traf. Doch es sollte nicht das Ende eines denkwürdigen Abends sein: „Merte“ Sandbothe (auch der war lange Zeit in Rietberg aktiv) wurde in den Sturm berufen, spitzelte den Ball im Liegen auf den durchstartenden „Usain“ Juretko, der 2 Gegenspieler stehen ließ und mit allerletzter Kraft auf den gerade eingewechselten Janis Feldmann querlegte. Feldmann ließ sich nicht 2x bitten und schob das Leder noch durch die Hosenträger eines Verteidigers zum 3:3 Ausgleich in die Maschen!!
Irres Ding!! Ich habe selber schon so 3-4 Spiele in meinem Leben gemacht, aber an so eine geile Partie kann ich mich ehrlich gesagt nicht erinnern. Und noch war ja nicht Schluss. Gut, dass es in dieser Spielzeit keine Verlängerungen mehr gibt, ich befürchte, wenn wir noch 30 Minuten hätten länger spielen müssen, hätte Rietberg noch 7 Tore geschossen. Diverse Krämpfe bahnten sich bereits ihren Weg durch alle DSG- Unterschenkel.
So ging es rüber zum Elfmeterschießen (ebenfalls mein 1. Elfmeterschießen überhaupt an der Oak Lane):
Rietberg macht den Start, trifft zum 3:4
Niklas Böttcher für die DSG – verschießt
Rietberg trifft 3:5
Justin Markwart für die DSG – trifft mittig zum 4:5
Rietberg – verschießt, Wördekemper hat den Ball – immer noch 4:5
Eddy Lombardo schießt – Linker Innenpfosten – rechter Innenpfosten – Latte – Rasen – Linker Pfosten – Toooor!! 5:5
Rietberg – verschießt erneut, Wördekemper hat den Ball – immer noch 5:5
Jens Himmeldirk für die DSG – trifft rechts unten zum 6:5
Rietberg trifft zum 6:6
Christian Sandbothe war es nun, der mehr oder weniger als Einziger die Eier zeigte und den letzten, entscheidenden Schuss für die DSG setzen sollte. Mit braunem Stritz in der Buchse trat er an, links unten – und super gehalten vom Rietberger Schlussmann… Das wäre der Sieg gewesen…
Erst in der nächsten Paarung entschied sich dann letztlich doch noch der K.O. für Druffel: Während der 6. Rietberger Spieler durch die Arme von Wördekemper hindurch rechts unten traf, wurde der Ball von Phil „The Power“ Hübner erneut gehalten und Rietberg stand in der 3. Runde des Kreispokals.
Nach sehr sehr kurzer Trauerphase waren sich allerdings sehr schnell alle einig: Geiles Spiel, hat uns auf dem Platz und auch den Zuschauern richtig Spaß gemacht und macht vor Allem Laune auf die am Sonntag um 15:00 Uhr in Druffel startende Saison mit dem Spiel gegen SV Langenberg-Benteler II.
Wir freuen uns drauf!!
Achja, Bilder zum Spiel kommen heute Nachmittag hier im Bericht, oder sind unter fupa.net zu finden.