26.07.2021 - Jens Himmeldirk

1. Mannschaft absolviert Trainingslager im Westerwald

Am Ende waren sich alle einig: Ein tolles, langes, aber auch extrem kräftezehrendes Wochenende liegt hinter uns. Von Donnerstag bis Sonntag wurde im idyllischen Waldbreitbach das diesjährige Vorbereitungs- Trainingslager der 1. Mannschaft abgehalten.

Neben anstrengenden Trainingseinheiten auf der Kuhwiese, ähm Sportplatz standen allerdings auch eine Wandertour incl. leckerem Eis, gemeinsame Abendessen, ein Freundschaftsspiel gegen den ortsansässigen A-Ligisten SG Niederbreitbach und die anschließende Spielerparty auf dem Programm.

Aber von Anfang an:

Am Donnerstagvormittag reisten zunächst lediglich 9 der letztlich 19 Spieler & Trainer mit Privatautos an und bahnten sich den beschwerlichen Weg durch etliche Baustellen im Ruhrgebiet und letztlich die Serpentinenstraßen entlang der gut gefüllten Wied. Im Hotel angekommen war nicht viel Zeit für die Schönheiten des Westerwaldes: Coach Kevin Folkerts bat direkt zum 1. Aufgalopp auf dem Gemeinde- Sportplatz, der allerdings dem Unwetter der letzten Tage Tribut gezollt hatte und sich in einem teils desolaten Zustand befand.

Nach dem Training in der prallen Sonne und kurzer Abkühlung im großen Hotel-Pool ging es dann schnurstracks zum Schnitzel- Buffet inklusive 2-17 kühlen „Westerwälder“ Bier. Dank prall gefüllter Mannschaftskasse ließen sich die mittlerweile 13 Teilnehmer nicht lumpen und bereits gegen 23 Uhr waren die Hotel- Biervorräte annähernd ausgeschöpft, wie wir am nächsten Tag erfuhren. Doch selbst um 23 Uhr sollte nach einem langen Tag für einen Großteil der Truppe noch nicht der Feierabend eingeläutet werden: Nachdem Kapitän Justin Markwart sich einer letzten Runde Jägermeister auf der Terrasse erquickte, bliess das italienische Hotel- Sprachrohr Edoardo Lombardo zum 12- fachen Mitternachts- Aufguss in der Sauna, in der Kai Himmeldirk Erzählungen zufolge bereits kurz vor dem Kollaps stand.

À propos Kollaps, und auch à propos Himmeldirk springen wir direkt auf den nächsten Morgen:

Während Kai Himmeldirk sich nachts augenscheinlich gut erholt hatte, kämpfte sein kleiner Bruder Ben(jamin) während der Freitags- Vormittagseinheit mit dem eigenen Kreislauf und nahm sich erschöpft eine halbstündige Auszeit.

Der Rest der Truppe absolvierte eine extrem anstrengende, aber gute Trainingseinheit in der glühenden Hitze von Waldbreitbach.

Als Belohnung strich Folkerts die eigentlich geplante Nachmittags- Übungsstunde vom Programm, was die komplette Mannschaft für eine kurze, aber schöne Wandertour durch die Berge rund um das Hotel nutzte. Mannschafts- Papi Kai Sagemüller nutzte seine Verkäufer- Fähigkeiten beim Eismann unseres Vertrauens im Ortskern schnell dahingehend, die besten Night- Spots der Region zu checken und gleichzeitig einen kurzen Schnack zu halten, während der Rest der Truppe sehnsüchtig auf 2 Kugeln Waldmeister, Erdbeere oder Schoki- Eis wartete. Belohnt für die Mühen der Wanderung wurden wir mit einem sagenhaften Ausblick über das Tal & auf den Sportplatz, der am Abend im Testspiel gegen den SG Niederbreitbach erneut Schauplatz des Geschehens werden sollte.

Kurz vor der Partie hatten sich auch die letzten Nachzügler am Hotel eingefunden, so dass wir dann endlich vollzählig zum Höhepunkt des Wochenendes schreiten konnten. Und es sollte tatsächlich der Höhepunkt werden, wenn auch nicht unbedingt in sportlicher Hinsicht.

Ich musste 3x meine Augen reiben und hatte ein breites Grinsen auf dem Gesicht, als kurz vor Anstoß per Bahn, Schienenersatzverkehr und letztlich per Anhalter 4 DSG Ultras mitsamt lautstarker DSG- Sprechchöre, DSG Fahne und sicherlich auch 2-3 Heineken im Blut völlig unerwartet um die Ecke bogen und das ganze Spiel über von uns Spielern, aber auch den gegnerischen Fans und Spielern sofort in Herz geschlossen wurden. An dieser Stelle noch einmal einen riesigen Dank im Namen der kompletten Mannschaft, wir werden uns beim nächsten Heimspiel mit einer Rutsche Freibier nochmal erkenntlich zeigen.

„AUSWÄRTSSIEG“ hallte es von den Ultras durchs Wied-Tal, als Markwart bereits nach 10 Minuten das 1:0 für die DSG erzielte, bevor der Gegner uns leider im Anschluss nach allen Regeln der Kunst zeigte, wie man trotz sehr schwierigem Geläuf durch’s Mittelfeld kombinieren konnte und bis zur Halbzeit dank zweier Elfmeter, einem sehenswerten Heber und einem weiteren schön herausgespielten Ball hinter die DSG Kette zum 4:1 Halbzeitstand stellte.

Die Köpfe hingen tief, die DSG stellte etwas um und mit Torsten Junkerkalefeld (erneut lautstark angefordert von Ultra Ali Kuhn „Tooooooooooorsten“) kam frischer Wind auf die rechte Schiene. Und plötzlich spielte die DSG zumindest einmal mit und stand besser in der eigenen Hälfte, ohne dabei nach vorne hin zunächst wirklich glänzen zu können.

In der 60. Spielminute war es Abwehr- Recke Janis Feldmann, der den Trainer bei Ecke für die DSG im Stile des jungen Günter Netzer zu seiner eigenen Einwechslung aufforderte und ankündigte, sofort das Ding einzunicken. Gesagt – Getan!! Folkerts wechselte sofort aus, Ecke von links und Feldmann – wie hätte es anders kommen können – schob den Ball mit seiner 1. Ballberührung nach Kopfballverlängerung von Justin Markwart am 2. Pfosten in unnachahmlicher Manier zum 2:4 Anschluss- Treffer in die Maschen.

30 Minuten blieben nun also noch Zeit, um noch einmal heranzukommen, doch die kräftezehrenden Einheiten vom Vortag und Vormittag zollten den müden DSG- Beinen nun mehr und mehr ihren Tribut, so dass man am Ende eher darauf bedacht war, das Ergebnis zu halten, anstatt selber noch auf einen Treffer zu gehen. Am Ende blieb es dank einiger Paraden vom aufgrund seiner lauten Ausrufe von den Niederbreitach- Spielerfrauen frenetisch angefeuerten DSG Keeper Axel Kondratov bei der 2:4 Niederlage.

Doch wichtig war heute weniger das Spiel, als vielmehr das Zusammensein nach der Partie. Die Niederbreitbach Spielerfrauen empfingen uns bereits locker im Takt wippend auf der Vereinsterrasse, die Vereinsfunktionäre beider Teams knüpften neue Kontakte und die Spieler untereinander einigten sich auf ein Wiedersehen an der Oak Lane im kommenden Jahr und die DSG Ultras gaben Nachhilfe in den DSG- Vereinsliedern, so dass schnell ein bunt durchmischter Haufen entstand, der dort so lange verweilte, bis die Kälte, Müdigkeit und der Hunger in die Körper aller Anwesenden kroch.

Müdigkeit? So ein Quatsch werden die meisten sagen! Ich selber habe mich mit 3-4 ruhigen Vertretern noch auf die Hotel- Veranda zum schmalen Weizenbier verabredet, während die DSG U21- Garde um Partyantreiber Janis Feldmann & Niklas Böttcher auf kürzestem Wege in Richtung SGW- Vereinskneipe weiterzogen, wo sich bereits zumindest 3 verbliebene Ultras an den Wodka Säulen aus dem Megapark und aus der letzten Röhre grölend sehnsüchtig auf Unterstützung warteten. Einzig Youngster Marius Unruh besann sich weniger auf’s Trinken, sondern mehr auf den Ausbau seiner Instagram & Snapchat Kommune, wobei das Ziel von 1.000 Followern zumindest Stand Samstagmittag noch nicht ganz erreicht wurde. Ein Selfie mit diesem Top- Influencer wurde mir bislang von ihm leider bislang verwehrt .

Zum Abschluss wurde im Hotelschwimmbad in den frühen Morgenstunden noch kurz erneut die Poolnudel geschwungen, bevor sich dann auch der letzte Mohikaner zumindest noch ein paar Stündchen Schlaf gönnte, um wieder top fit & motiviert zum gekochten Frühstücksei zu erscheinen.

Zu dieser Gelegenheit bölkte Platzhirsch Phil „The Power“ Hübner, angereichert mit gewohnt qualifizierten Lombardo- Kommentaren die Geschehnisse des vergangenen Abends noch einmal auch für den Hotelbewohner in der hintersten Ecke auf den Punkt.

Und leichter wurden die Beine beim besten Willen nicht. Ich kann von mir selber berichten, dass spätestens zu diesem Zeitpunkt auch ohne nächtlichen Ausgang meine eh schon kaum vorhandenen Muskeln in allen Körperteilen komplett zu machten und ein einigermaßen normaler Bewegungsablauf einfach nicht mehr möglich war. Beim Coach hatte es sich zudem ein kleiner Bokler (ähmm, eine ekelige Zecke) kurz vor den heiligen Stellen am Bein gemütlich gemacht, so dass er etwas erschöpft einen Teil der Einheit bereits an den nachgereisten Co-Trainer Ümit Taskin und seinen Co-Co Jonas Knaup (aktuell verletzt) übergeben musste.

Zur 2. Einheit nach dem Spaghetti- Schmaus am Nachmittag strich Folkerts dann zunächst komplett die Segel und überließ seinen Gefolgsmännern die Arbeit. Und die sammelten am kurzfristig ausgerufenen „Doppel-Samstag“ durch Verspätungen, Tunnel und vergessene Klamotten mindestens eine Säule Wodka- Eistee für die nächste Mannschaftsfahrt zusammen.

GESCHAFFT!!

5 Trainings- und Spieleinheiten in den letzten 3 Tagen stecken in den mehr als müden Beinen. Coach Folkerts strich aufgrund überdurchschnittlicher Trainingsleistungen die für Sonntagvormittag angesetzte Trainingsstunde, auch wenn sich ein kleiner Schleim- Trupp um Edoardo Lombardo beim letzten Abendessen noch gegen massive Gewaltandrohung seiner Spielkameraden dafür einsetzte, doch am Sonntag um 7 Uhr noch schnell einen kleinen Wald- und Wiesenlauf durchzuführen.

Naja, nicht ganz geschafft. Der Endgegner stand vor der Brust!! Und den hatte man sich selber ausgesucht: Trick, Tick und Track hatten sich dafür die beschauliche Stadt Koblenz, gerade einmal eine halbe Autostunde entfernt, ausgesucht und dafür tatsächlich 14 Mannen zusammentrommeln können, um dem Gegner in dieser letzten 3. Halbzeit nun tatsächlich den Garaus machen zu können. Kurzerhand wurden das Outfit von Axel Kondratov auf absolute Party-Tauglichkeit gepimpt und Onkel Donald & Onkel Dagobert brachten die wilde Herde Frischfleisch auf den Koblenzer Altstadt Basar. Nach kurzer Findungsphase und einigen Umwegen durch das Koblenzer Vorland musste man endlich angekommen auf harte Bandagen zurückgreifen, um mit Unterstützung der Fa. Beckhoff und des SC Verl endlich eine geeignete VIP Lounge ausfindig zu machen, die den hohen Ansprüchen der DSG gerecht werden sollte. Dort allerdings zauberte der DSG- Tross noch einmal bis tief in die Nacht hinein.

Den „Endgegner“ haute man letztlich aufgrund der zahlenmäßigen Überlegenheit und mittlerweile ausreichend Energy in den Beinen und auch im Kopf zu Null vom Platz. Wie hoch der Sieg letztlich ausfiel, konnte mir am nächsten Morgen beim mit „Emmel“ und Thymian gewürzten Frühstücksrührei niemand mehr beantworten, obwohl sich tatsächlich trotz erneutem, nächtlichen Saunabesuch kein Spieler auch nur eine Minute zu spät an den Frühstückstisch setzte.

Während des Kauens wurden ein letztes Mal die lustigen Ereignisse vom Vortag durch den Raum gebölkt und immer wieder schallte ein lautes Lachen bis auf die andere Wied- Seite hinüber. 

Einzig Kai Sagemüller war etwas traurig: Er hatte vielleicht auf dem Rückweg einen Baby- Fuchs überfahren und war vielleicht sogar noch geblitzt worden. Vielleicht aber auch nicht… Wir wünschen ihm an dieser Stelle viel Kraft dabei, seine Gedanken zu sammeln und sich vielleicht bereits am Dienstag bereits wieder auf die nächste Trainingseinheit fokussieren zu können.

Achja, 3 Sachen noch kurz zum Abschluss:

Kai: Nicht böse sein, ist nicht so gemeint was ich hier schreibe. Schöne Grüße an „Emmel“.

Marius: Du knackst die 1.000 Follower noch diese Woche, da bin ich mir sicher!

Kevin: Bislang sind trotz größerer Sorgen keine Corona- Verdachtsfälle aufgetaucht. Ich hoffe die Zecke ist nicht an deinem Bein weiter hochgewandert?

Alle unwissenden Leser: Ich habe ein paar kleine Insider eingebaut. Viel Spaß beim Suchen.

 

Ich kann an dieser Stelle abschließend sagen: Ich denke wir alle freuen uns auf eine ähnliche Tour im kommenden Jahr! Und wenn ich wieder mein Einzelzimmer mit Blick auf Pferdekoppel und Gebirgslandschaft bekomme, könnt ihr auch nächstes Jahr wieder für mich mitbuchen!!