23.05.2022 - Jens Himmeldirk

0:1 im Derby verloren – aber gefeiert wie einen 4:0 Sieg

Am Ende war es leider wieder nichts mit einem Sieg gegen den unliebsamen Nachbarn auch B.okel. Nach großem Kampf und wirklich zahlreichen Torchancen für die DSG waren sich am Ende Schwarz-Gelb und Schwarz-Weiß einig: Das Ding hätte man gestern Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein vor ca. 400 Zuschauern an der Oak Lane in JEDEM FALLE gewinnen MÜSSEN !!!

Ich hatte eine Gänsehaut, als ich wie fast alle Spieler 15 Minuten vor dem eigentlichen Treffpunkt zum Platz kam. Peter Kuhlmann hatte schnurgerade, bundesligareife Linien auf den Hauptplatz gezaubert, die Rasensprenger liefen, aus den Boxen ertönte bereits feinster Deutsch-Rap und Knaups Würstchen Bude eröffnete langsam ihre Klappen.

In der Kabine standen geschnittene Äpfel und Paprika aufgereiht neben Harry Wutke’s „Wunderwasser“ und man spürte bei jedem Akteur eine positive Anspannung, die durch das Einlaufen mit Druffeler Jugendspielern bei der Championsleague- Hymne kurz vor Spielbeginn dann etwas gelockert wurde.

Alles war bereitet für ein tolles Ortsderby.

Und von Beginn an war zu spüren, dass es hier nicht nur um 3 Punkte, sondern viel mehr um Prestige und den bloßen Willen ging, endlich mal wieder einen Sieg aus der Mutter aller Kreisliga Derbys mitzunehmen.

Druffel war gut in der Partie, verteidigte mit Christian Sandbothe und Niklas Böttcher immer wieder die von Okel hereingeschlagenen, meist langen Bälle. Im Mittelfeld musste ich zusammen mit Ersatz-Sechser Justin Markwart und den beiden Flügelspielern die Beine aus dem Bauch rennen, um die sehr hoch stehenden Gegner im Schach zu halten. Nach vorne hin spielte allerdings auch Druffel zunächst eher mit langen Bällen, wobei die ein- oder andere schöne Kombination ebenfalls nicht zu kurz kam.

Die DSG war insgesamt bissig in den Zweikämpfen und auch spielerisch überlegen. So ließen die ersten kleineren Torchancen nicht lange auf sich warten, die allerdings zum Teil leichtfertig vergeben wurden. So stand Mark Juretko Mitte der 1. Hälfte alleine vor SGB- Keeper Kleinegrauthoff, der den Schuss allerdings glänzend zur Ecke parierte.

Kurz vor dem Pausenpfiff dann die 1000%-DSG- Chance, nachdem sich Markwart super gegen 2 Innenverteidiger durchsetzte und zusammen mit Mark Juretko vollkommen freistehend wieder vor Kleinegrauthoff auftauchte. Selber schießen, quer legen, egal, jeder DSG- Fan riss bereits die Hände in die Luft, doch Markwarts Pass auf Juretko landete mindestens 2 Meter zu weit vorne, so dass selbst das „Wiesel“ diesen Ball nicht mehr erlaufen konnte und es somit mit dem 0:0 in die Kabine ging.

Markwart selber war es dann allerdings, der nicht den Kopf in den Sand steckte und die Mannschaft in der Pause noch einmal richtig heiß machte auf 45 Minuten unbändigen Kampf!

Und der sollte es definitiv werden. Mit zunehmender Spieldauer gingen die Spieler beider Seiten absolut auf dem Zahnfleisch, doch immer wieder waren es erneut die Druffeler, die sich die größten Torchancen herausarbeiteten.

Doch ob Bernd Steinlage nach einem Freistoß alleinstehend vor dem Kasten per Volleyabnahme, Niklas Böttcher per Kopf nach einer Ecke, Patrick Schlüter über halbrechts alleine vorm Kasten oder erneut Juretko, das Leder wollte heute einfach nicht über die Linie.

Und wenn Du vorne die Dinger nicht machst, kriegst du sie halt hinten rein… Ein eigentlich bereits abgewehrter Ball nach einem Okeler Freistoß wird ein 2. Mal hereingebracht und der eingewechselte Ndriqim Ashani (ich hoffe, das hab ich richtig geschrieben) durfte ganze 8 Minuten vor Schluss aus kurzer Distanz den Ball am machtlosen Philipp Wördekemper im DSG Kasten vorbeischieben.

Druffel warf nun noch einmal alles nach vorne und lief absolut auf dem Zahnfleisch, doch der gegnerische Kasten blieb leider bis zum Schluss absolut vernagelt, so dass man zwar in jedem Falle erhobenen Hauptes, aber leider erneut ohne Zählbares aus dem Derby ging.

Jaaa, das war sie schon, die teils verrückte Saison 2021 / 2022, die wir letztlich wohl auf dem ordentlichen 5. Tabellenplatz abschließen werden. Mit lediglich 2 Niederlagen in der Rückrunde haben wir die Weichen für die kommende Saison gestellt, möchten uns an dieser Stelle bei den stets zahlreich erschienenen Fans und natürlich allen im Hintergund Aktiven bedanken, dessen Reihe zu lang wäre, um sie hier aufzuzählen.

Und der größte Dank, was zumindest den gestrigen Abend anging, geht an Michael „Tüte“ Theising, der seine immer noch nicht in die Jahre gekommene Kneipe aufmachte und somit den Rahmen für einen würdigen & tollen Saisonabschluss zu bieten, den Spieler, Trainer und Fans bis tief in die Nacht bei „Dicht in nem Flieger“ und leckerem Bier und Pizza feierten.

Wir freuen uns nun auf ein paar Wochen Ruhe vom Fußball, bevor es dann mit größter Motivation Anfang Juli mit der Vorbereitung zur neuen Spielzeit losgeht.